Sozialfälle

Ganz in der Nähe des Hillside College wohnt Bruno, ein zwölfjähriger Junge. Als er drei Jahre alt war, hatte er eine Malaria mit Fieberkrämpfen Bis heute hat er bleibende Schäden Er verkrüppelt zunehmend, kann seine Arme und Beine fast nicht bewegen und das Sprechen hat er bis heute nicht gelernt. Bruno wohnt mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern in einem kleinen, sehr einfachen Haus. Die meiste Zeit verbrachte er bisher in einem dunklen Wohnraum auf dem Lehmfußboden mit einer duennen Matte. Während seine Geschwister in und nach der Schule alles tun können, was afrikanische Kinder in dem Alter tun, ist er an seine Matte gefesselt – und sehr oft allein. Brunos Mutter ist täglich damit beschäftigt, Aufträge zu bekommen, um die kleine Familie über Wasser zu halten. Sie handelt mit Ziegeln, die in der Gegend gebrannt werden und arbeitet gelegentlich auf dem Feld. Für medizinische Dienstleistungen reicht das Einkommen der Familie kaum.

 

Gemeinsam mit Eleazzar Kwizera haben wir einen Arzt ausfindig machen können, der Bruno untersuchte und veranlasst hat, dass er in Kampala in einer besseren Klinik weitere Untersuchungen bekommen konnte. Die Fahrten im Auto haben ihm schon Riesenspaß gemacht. Andreas aus Dresden, der gerade mit seinem Vater und Schwager am Hillside College geholfen hat, ließ etwas Geld zurück. Damit konnte eine richtige Matratze und Medizin für Bruno gekauft werden. Seit der Behandlung hat er keine epileptischen Anfälle mehr. Weitere Untersuchungen sind geplant. Wir hoffen, dass sein Zustand verbessert werden kann.

 

Auf Bruno wurden wir aufmerksam, nachdem uns Günther Krautschick von seinen Spaziergängen durchs Dorf erzählt hatte, bei dem er bedürftige Menschen besuchte. Im Ganzen wurden bis jetzt ungefähr 300 Euro ausgegeben.

 

Richard (23) ist Hausmeister eines Miethauses in Kampala. Seine Eltern sind gestorben. Deshalb musste er die Schule abbrechen, um für die Familie sorgen zu können. Diese besteht aus seiner arbeitssuchenden Schwester, vier kleinen Geschwistern, davon zwei im Grundschulalter sowie einer freundlichen, älteren, verwitweten Nachbarin, die sich um die Kinder kümmert. Richard hat als der Älteste die Verantwortung für alle. Eine erste Unterstützung in Form von Schulgeld und medizinischer Hilfe konnte für diese Familie schon gegeben werden.

 

 

Vincent (15) (ohne Foto) ist seit einigen Monaten Schüler am Hillside College. Im Alter von acht Jahren wurde er von einem abgebrochenen Stock getroffen, mit dem sein Lehrer seinen Banknachbar verprügelt hatte. Sein rechtes Auge wurde dabei so stark verletzt, dass er damit inzwischen nur noch hell und dunkel unterscheiden kann. Auch die Sehkraft des linken Auges lässt nach. Seine alleinerziehende Mutter hat Vincents frühere Schule mit Hilfe eines halb-professionellen Rechtshilfevereins auf Schadenersatz verklagt, wird seitdem aber nur vertröstet. Wir versuchen ihm zu helfen und stellen Kontakt zu deutschen Augenärzten in Uganda her.

 

Es gibt viele Fälle, wo Not ist. Im Gegensatz zu unserem Land, gibt es in Uganda nur für ganz wenige Menschen eine soziale Absicherung. Und in Afrika geht es meist gleich ans Substantielle. Als Leuchtturm – Hilfe für Menschen in Not e.V. bemühen wir uns, solchen Menschen schnell und gezielt zu helfen.